2./251 Schwartenbek

Flakbatterie Schwartenbek (Nienbrügge):

Batterie-Kommandeure:

  • Kapitänleutnant d.R. Dr. Ing. Bruno Meister
  • Oberleutnant M.A. Zimmermann

Zur Geschichte der Flakbatterie Schwartenbek:

Bereits Mitte der 1930er Jahre sah die Marine zur Verteidigung von Kiel eine schwere Flakbatterie nördlich des Kaiser-Wilhelm-Kanals bei Altwittenbek vor.
Für das Flakkriegsspiel von Januar 1937 wurde die Position der geplanten Batterie dann noch einmal verändert. Der neue Aufstellungsort sollte jetzt südlich des Kanals auf dem Steinberg, auf der Koppel rechts des Weges, bei Nienbrügge liegen.
Als Bewaffnung für die neue Flakbatterie waren 4x 8,8cm Flak 18 und Pschorr Kommandogerät vorgesehen. Zur Bedienung sah die Luftwaffe zu diesem Zeitpunkt die Reserve-Flakabteilung 312 vor.
Im April des Jahres 1937 wurde die Batterie Aufgrund des vorangegangenen Stellungswechsels von „Altwittenbek“ in „Nienbrügge“ umbenannt.

Schlussendlich wechselte die Batterie noch einmal ihre Stellung auf den südwestlich des Gutes Schwartenbek gelegenen Lehmberg. Um eine erste Feuerbereitschaft sicherzustellen wurde auf der etwa 25m Erhebung zuerst eine behelfsmäßige Geschützstellung mit drei 10,5cm S.K. C/32 in 8,8cm M.P.L. C/30 in einfachen Betonbettungen aufgestellt. Als Flakleitstand diente ein Betonsockel mit Holznischen und Erdwall.

Im Jahr 1939 wurde dann damit begonnen neben der behelfsmäßigen Stellung 4 erdversenkte Geschützbettungen in quadratischer Anordnung und einen zentral gelegenen Flakleitstand I zu erstellen. Verbunden waren die Bettungen und der Leitstand durch unterirdische Bereitschafts- und Sanitärräume für die dazugehörigen Mannschaften. Zudem entstand eine erdversenkte Maschinenzentrale, ein Flakleitstand II, ein Stand für leichte Flak und ein als Scheune getarnter Munitions-Auffüllraum.
Mit dem Vollausbau und der Verlegung der Batterie von der behelfsmäßigen in die neue Stellung wurde der Name noch einmal von „Nienbrügge“ in „Schwartenbek“ geändert.

Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:

  • Bauzustand: Im Bau – fertig 4/1940
  • Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
  • Geschütze: 3×10,5cm C/32
  • Kommandogerät: Kleinkog C/V
  • Zünderstellmaschinen: –
  • Leichte Flak: 1 Geschütz

Geräte der Batterie bei Kriegsende:

  • Geschütze: 4×10,5cm SK C/32 (gelähmt)
  • Kommandogerät: Kdo.Ger.40 M
  • E-Messgerät: 6 m R Em
  • Funkmessgerät: Leitstand 41 mit Fu.M.O. (zerstört)
  • Leichte Geschütze: 2x2cm (gelähmt)
  • Munition: 1647 Schuß 10,5cm (gelähmt)

Zum Ende des Krieges wurde die gesamte Geschützstellung und der Flakleitstand II der Flakbatterie „Schwartenbek“ gesprengt. Die Maschinenzentrale, das Trasfohaus und der als Scheune getarnte Munitions-Auffüllraum blieben Aufgrund von Nachnutzung von den Sprengungen verschont.
Einige der Baracken wurden noch eine Zeit lang von Flüchtlingen bewohnt bevor sie abgerissen wurden.
Mittlerweile wurde auch der Munitions-Auffüllraum und das Trafohaus abgerissen und das gesamte Batteriegelände in ein Biotop umgewandelt. Spuren der Flakbatterie sind aus diesem Grund keine mehr zu finden.

Schäden und Verluste:

Bei einem Luftangriff am 17.8.1944 waren in der Batterie „Schwartenbek“ das 1. und das 4. Geschütz durch Bombentreffer ausgefallen. Die Unterkunftsbaracken wurden teils schwer und teils leicht beschädigt. Es wurden außerdem 2 Mann schwer und 3 leicht verletzt.


Maschinenzentrale für Flakbatterien „Typ II“ (erdversenkt):

Bei der Maschinenzentrale der Flakbatterie „Schwartenbek“ handelte es sich um einen rechteckigen Bau vom „Typ II“. Das erdversenkte Bauwerk befand sich am westlichen Rand des Batteriegeländes zwischen der Geschützstellung und Flakleitstand II.
In der Maschinenzentrale befanden sich der Maschinenraum mit Dieselaggregat, ein Raum für den dazugehörigen Brennstoff und das Kühlwasser, Bereitschaftsräume für 15 Mann, der Kleinkograum für das Kommandogerät, die Batterieschlosserei, die Wasserversorgung, ein Lüfterraum, ein Heizraum und ein Waschraum mit Aborten.

Die Maschinenzentrale wurde nach dem Krieg nicht gesprengt und später durch die Bundeswehr als Sperrmittelbunker nachgenutzt. Mittlerweile dient der Bunker Fledermäusen als Behausung.

Das Foto unten zeigt den Zugang zur erdversenkten Maschinenzentrale.

Das Foto unten zeigt einen Blick ins Innere des Zugangs zur Maschinenzentrale.

Das Foto unten zeigt den Schacht für das Brunnenrohr bei der angehängten Brunnenstube.

Diese beiden Lüftertürme entstanden später durch die Nachnutzung durch die Bundeswehr.

Behäfsmäßige Geschützstellung:

Flakleitstand I:

Geschützbettungen:

Stand für leichte Flak:

Flakbatterie mit Bereitschaftsräumen „Typ II“ (erdversenkt):

Die Feuerstellung der Flakbatterie Schwartenbek bestand ursprünglich aus 4 Geschützbettungen, einem Flakleitstand und mehreren Unterkunfts- und Sanitärräumen in „H“-Form. An die Geschützbettungen war je ein Mannschaftsraum für 15 Mann angehängt. Vom Flakleitstand ging ein weiterer Mannschaftraum für 18 Mann mit kleinem Waschraum ab. Gegenüberliegend auf der anderen Seite des Leitstandes war ein unterteilter Raum für jeweils 2 Feldwebel und 2 Offiziere. Zusätzlich befand sich dort ein kleiner Waschraum. Verbunden wurde das ganze durch die Eingangsbauwerke mit Maschinenräumen und anliegenden Sanitäranlagen. Die gesamte Anlage war erdversenkt gebaut worden.

Das Foto unten zeigt den Zugang zu einer der gesprengten und verfüllten Geschützbettungen.

Flakgeschützbettungen:

Flakleitstand II mit Kleinkog- und Bereitschaftsräumen „Fla 50“ (erdversenkt):

Gebaut wurde in der Flakbatterie „Schwartenbek“ ein erdversenkter Flakleitstand II mit angehängter Leitstandbettung.
Im Untergeschoss befanden sich bei diesem Bauwerk Bereitschaftsräume, ein Offiziersraum, die Waschräume mit Aborten und der Kleinkograum für das Kommandogerät.

Das Foto unten zeigt die linke Außenwand und gesprengte Räume von Flakleitstand II.

Die gesprengten Innenräume des 2. Leitstandes.

Stand für 2cm Flak 30 mit Erdwall „Nordost“ (erdversenkt):

Das Foto unten zeigt den gesprengten und gänzlich übererdeten nordöstlichen Stand für leichte Flak.

Munitions-Auffüllraum für Flakbatterien „Sonderbau“ (freistehend):

Die folgenden Fotos zeigen Außenansichten des mittlerweile abgerissenen Munitions-Auffüllraumes.

Die Türen des Auffüllraumes.

Innenaufnahmen des Auffüllraumes.

Trafohaus:

Barackenlager:

Die Originalaufnahmen stammen von Herrn Ruff, einem Soldaten aus Batterie Schwartenbek.

Das folgende Foto zeigt das Postenhäuschen mit Wachposten am Eingang zum Barackenlager.