Luftschutzentrale Heischberg

Luftverteidigungskommando Kronshagen:

Anfang 1943 begann die Marine mit den Planungen das Luftverteidigungskommado von Dreilinden nach Kronshagen auf den Heischberg zu verlegen.
Hier sollte ein neuer kombinierter Gefechtsstand für den Stab der 1. Marine-Flak-Brigade und den Küstenbefehlshaber entstehen.
Mit dem Entwurf des neuen Gefechtsstandes wurde Karl Rickers im März 1943 betraut. Im selben Jahr begann die Baufirma F.W. Förster damit die ersten Vorarbeiten zu leisten. Neben dem neuen Bunker für das Luftverteidigungskommando entstand auch eine Vielzahl neuer Baracken auf dem Gelände.

Der Lageplan vom 10.04.1945 zeigt das Gelände am Heischberg mit dem neuen Gefefchtsstand des L.V.K.

Über das Jahr 1944 schritt der Bau des L.V.K.-Standes dann immer weiter vorran. Im April 1944 war die Fundamentplatte des neuen Gefechtsstandes fertig betoniert. Die Schalungen und das Eisengeflecht für das Untergeschoss befanden sich in Ausführung.
Im Juni 1944 wurde das Untergeschoss und Teile der Zwischendecke zum Obergeschoss des Bunkers betoniert. Nach einem kurzen Baustop wurde im August 1944 der Bau des Obergeschosses fortgesetzt.

Obwohl der Bunker nur etwa zur Hälfte fertiggestellt war beschloss man bei der 1. Marine-Flak-Brigade den Stab der leichten Flakabteilung 271 Kiel-Mitte in das Untergeschoss des neuen Gefechtsstandes zu verlegen. Der alte Gefechtsstand der Abteilung in der Kaserne Annenstraße wurde durch Bombentreffer am 24.7.1944 so schwer getroffen das eine weitere Nutzung nicht mehr möglich war. Während des Ausbaus des Untergeschosses für die leichte Flakabteilung kam der Abteilungsstab vorerst in einigen der vielen neu entstandenen Baracken am Heischberg unter. Im September 1944 war der Einbau der Flakuntergruppe Kiel-Mitte in das Untergeschoss des Gefechtsstandes abgeschlossen.

Im selben Monat wurde dann erneut Baustop angeordnet. Etwa 90% der Arbeiter wurden durch die Organisation Todt zu Aufräumarbeiten am schwer beschädigten Kriegsmarinearsenal beordert. Eine Entscheidung über die Weiterführung der Bauarbeiten am neuen Gefechtsstand stand zu diesem Zeitpunkt noch aus.
Am 2.10.1944 wurde unabhängig davon mit der Erdkabelverlegung zum Gefechtsstand begonnen.
Für die Fortsetzung der Bauarbeiten wurde durch die Organisation Todt eine neue Baukennnummer erteilt. Zum 30.10.1944 wurden neue Arbeitskräfte bereitgestellt. Zuätzlich zu den Arbeitskräften der O.T. stellte die Marine-Flakabteilung 271 40 Soldaten zur Weiterführung der Bauarbeiten.
Im November 1944 nahm die O.T.-Bauleitung Kiel die Arbeiten dann wieder auf. Der Arbeitsfortschritt wurde durch Zementmangel zwischenzeitlich stark beeinträchtigt. Im selben Monat wurden die Schalungen und Rundstahlarmierung für das Obergeschoss abgeschlossen. Die Betonierungsarbeiten wurden zur Hälfte ausgeführt.
Im Januar 1945 wurden die Betonschalungen am Gefechtsstand des Luftverteidigungskommados nocheinmal verstärkt.

Auch wenn der neue Gefechtsstand bis Kriegsende weitgehend fertiggestellt wurde kam es zu keiner Verlegung der 1. Marine-Flak-Brigade in den neuen Bunker. Lediglich der Stab des Seekommandanten Schleswig-Holstein/Mecklenburg zog im April 1945 noch von Dreilinden auf den Heischberg. Die Unterbringung fand allerdings nur noch in den Baracken auf dem Heischberg statt, bevor der Stab Anfang Mai 1945 nach Kappeln verlegte.

Der neue Gefechtsstand ist nach dem Krieg gesprengt und mit Sand vollständig übererdet worden. Heute zeugt nurnoch ein bewachsener Hügel von seiner Existenz.

Das Bild unten zeigt den gesprengten Gefechtsstand im Jahr 1959 vor der Übererdung.

Das untere Foto zeigt einen Überblick über das Gelände im Jahr 1965. Der Großteil der Baracken wurde mittlerweile abgerissen und der Gefechtsstand übererdet.

Barackenlager:

Die Baracken wurden nach dem Krieg als Notunterkünfte verwendet und bis in die 1960er Jahre bewohnt.

Die folgenden Bilder zeigen Baracken des Lagers am Heischberg im August 1964.

Im September 1965 waren die neuen Wohnungen am Heischberg dann bezugsfertig. Damit begann die Räumung der Baracken. Auf den unteren beiden Fotos ist der Auszug aus Baracke 9 zu sehen.