6./251 Hohenschulen

Flakbatterie Hohenschulen:

Batterie-Kommandeure:

  • Oberleutnant M.A. Koepp

Im November 1939 wurde der Stadt Kiel zur Luftverteidigung eine neue schwere Flakbatterie aus dem Osten zugewiesen. Zur beschleunigten Aufstellung der Batterie begann man umgehend damit auf dem 47 Meter hohen Rehmsberg bei Hohenschulen eine provisorische Feuerstellung für die Flakgeschütze zu errichten. Die Batterie sollte an ihrem neuen Standort eine weitere Lücke im 2. Verteidigungsring um die Stadt Kiel schließen.
Am 28.12.1939 wurde die provisorische Geschützstellung der Batterie Hohenschulen dann mit 2 10,5cm Geschützen gefechtsklar gemeldet. Am 23.1.1940 war das 3. Geschütz in der Batterie gefechtsklar.
Parallel zur provisorischen Stellung begann die Marine mit dem Bau von Geschützbettungen und Bunkern aus Eisenbeton. Der Fertigstellungstermin für die neuen Bauten sollte bereits im April 1940 sein.

Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:

  • Bauzustand: Behelfsmäßig
  • Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
  • Geschütze: 4×10,5cm C/32
  • Kommandogerät: –
  • Zünderstellmaschinen: –
  • Leichte Flak: –

Gebaut wurden auf dem Rehmsberg bei Hohenschulen 4 erdversenkte Geschützbettungen in quadratischer Anordnung und ein zentral liegender Flakleistand. Verbunden waren die Bettungen und der Leitstand durch unterirdische Bereitschafts- und Sanitärräume für die dazugehörigen Mannschaften. Zudem entstand eine freistehende Maschinenzentrale, ein Flakleitstand II und 2 Stände für leichte Flak. Dieses moderne Aufstellungsschema für Flakbatterien fand in vielen Kieler Batterien aus den Jahren 1938 – 1940 Anwendung.

Am 4.8.1942 wurden 3x 10,5cm S.K. C/32 in 8,8cm M.P.L. C/30 von der Batterie Hohenschulen in die Batterie Altenhof umgestellt.

Geräte der Batterie bei Kriegsende:

  • Geschütze: 4×10,5cm SK C/32 (zerstört)
  • Kommandogerät: Dreiwag
  • E-Messgerät: 6 m R Em
  • Funkmessgerät: Würzburg D (zerstört)
  • Leichte Geschütze: 2x2cm Oerlikon (zerstört)
  • Munition: 1150 Schuß 10,5cm (gelähmt)

Nach Kriegsende wurden alle betonierten Bauten der Batterie Hohenschulen restlos gesprengt. Aufgrund der abgelegenen Lage ist die Flakbatterie Hohenschulen als nur eine von zwei Batterien nicht übererdet und verfüllt oder gänzlich abgerissen worden. Die im Gelände liegenden Betontrümmer stellen so ein einmaliges Zeugnis der Bauweise einer Geschützstellung mit erdversenkten Bereitschafts- und Sanitärräumen dar. Die vielen mehr oder weniger gesprengten Reste boten die Gelegenheit eine komplette Geschützstellung zu vermessen, zu rekonstruieren und danach zu zeichnen.

Schäden und Verluste:

Am 17.7.1941 kam es in der Batterie bei einem der Geschütze zu einem Rohrkrepierer. Es gab keinen Personenschaden.

Bei einem Luftangriff am 1.11.1941 wurden durch eine Sprengbombe 2 Mann schwer und 1 Mann leicht verletzt.


Der folgende Lageplan zeigt die Flakbatterie Hohenschulen gegen Kriegsende.

Maschinenzentrale für Flakbatterien „Typ II“ (freistehend):

Bei der Maschinenzentrale der Flakbatterie Hohenschulen handelte es sich um einen rechteckigen Bau vom Typ II. Das freistehende Bauwerk hatte statt einem Notausstieg im hinteren Bereich einen 2. Zugang mit Treppenniedergang.
In der Maschinenzentrale befanden sich der Maschinenraum mit Dieselaggregat, Bereitschaftsräume für die Mannschaft, der Kleinkograum für das Kommandogerät, der Lüfterraum und ein Waschraum mit Aborten.

Die Zeichnungen unten zeigen den Grundriss und verschiedene Schnitte der Maschinenzentrale.

Das 3D-Model zeigt die Maschinenzentrale nach den oben abgebildeten Zeichnungen.

Die beiden Fotos unten zeigen den ebenerdigen Haupteingang in die Maschinenzentrale.

Das folgende Foto zeigt den Blick vom Haupteingang über die Trümmer in Richtung hinterem Zugang.

Das Foto unten zeigt den Blick vom hinteren Zugang über die gesprengte Maschinenzentrale. Mittig am oberen Bildrand erkennt man die verstärkte Decke im Bereich des Notstromdiesels und des Kleinkograumes.

Die folgenden 3 Fotos zeigen den hinteren Zugang in einen der beiden Mannschaftsräume in der Maschinenzentrale.

Das Foto unten zeigt den Kohlenschacht des Heizraumes.

Die folgenden zwei Fotos zeigen Einblicke unter die Trümmer der Maschinenzentrale.

Flakleitstand I und Bettungen für schwere Flak:

Die Feuerstellung bestand aus 4 Geschützbettungen, einem Flakleitstand mit Planfeuer-Rechenraum und mehreren Unterkunfts- und Sanitärräumen in „H“-Form. An die Geschützbettungen war je ein Mannschaftsraum für 15 Mann angehängt. Vom Flakleitstand ging ein weiterer Mannschaftraum für 18 Mann mit kleinem Waschraum ab. Gegenüberliegend auf der anderen Seite des Leitstandes war ein unterteilter Raum für jeweils 2 Feldwebel und 2 Offiziere. Zusätzlich befand sich dort ein kleiner Waschraum. Verbunden wurde das ganze durch die Eingangsbauwerke mit Maschinenräumen und anliegenden Sanitäranlagen. Die gesamte Anlage war erdversenkt gebaut worden.

Das 3D-Model unten wurde aus den Vermessungen von Hartmut Kath rekonstruiert und zeigt die Geschützstellung mit allen erdversenkten Nebenräumen.

Flakleitstand I mit Planfeuer-Rechenraum „Typ V“ (erdversenkt):

Der Flakleitstand I der Batterie Hohenschulen ähnelt stark dem Flakleitstand I der Batterie Osterby. Im vorderen Bereich befand sich die Leitstandbettung, dahinter ein Flur welcher die erdversenkten Bereitschaftsräume mit dem Flakleitstand verband. Im hinteren Bereich war ein Planfeuer-Rechenraum angehängt.

Die Zeichnungen unten zeigen den Grundriss und verschiedene Schnitte des Flakleitstandes I.

Das 3D-Model zeigt den Flakleitstand nach den oben abgebildeten Zeichnungen.

Die folgenden Fotos zeigen den Zugang zur Leitstandbettung. Rechts neben dem Zugang befand sich einer der beiden Beobachter.

Das Foto unten zeigt den Eingangsbereich und den Beobachter von der Leitstanbettung aus gesehen.

Die folgenden Fotos zeigen die gesprengte Leitstandbettung.

Die beiden Fotos unten zeigen eine Nische der Leitstandbettung mit eingelassener Holzlattung.

Das 3D-Model unten zeigt den Flakleitstand I und die beidseitig anschließenden Bereitschaftsräume.

Das folgende Foto zeigt den Niedergang von der Leitstandbettung in den tiefergelegenen Flur.

Die beiden Fotos unten zeigen den Flur und die Treppenaufgänge zur Leitstandbettung und dem 2. Beobachter.

Die beiden Fotos unten zeigen den gesprengten Planfeuer-Rechenraum.

Die folgenden beiden Fotos zeigen den Bereitschaftsraum mit Waschraum der Mannschaft von Flakleitstand I zwischen dem Leitstand selbst und dem Eingangsbauwerk „West“.

Die beiden Fotos unten zeigen den Bereitschaftsraum vom Eingangsbauwerk „West“ ausgesehen.

Das folgende Foto zeigt den kleinen Waschraum zwischen Eingangsbauwerk „West“ und dem Bereitschaftsraum des Leitstandes.

Die beiden Fotos unten zeigen die gesprengten und verfüllten Räumlichkeiten zwischen Flakleitstand I und dem Eingangsbauwerk „Ost“. Hier befand sich ein Raum für 2 Offiziere, ein Raum für 2 Feldwebel und ein kleiner Waschraum.

Flak-Geschützbettungen (10,5cm) „Typ III“ (erdversenkt):

Die Zeichnung unten zeigt den Grundriss und Schnitt einer 10,5cm Geschützbettung der Batterie.

Flak-Geschützbettung (10,5cm) I:

Das 3D-Model zeigt Geschützbettung I mit angehängtem Bereitschaftsraum für 15 Mann. Hinter dem Bereitschaftsraum befanden sich die Sanitärräume bestehend aus Waschraum und Aborten.

Die beiden Fotos unten zeigen den Zugang zu Geschützbettung I.

Die folgendenFotos zeigen die gesprengte Geschützbettung I.

Die Fotos unten zeigen Nischen von Geschützbettung I.

Die folgenden Fotos zeigen den Niedergang von der Geschützbettung zu den Bereitschaftsräumen.

Die Fotos unten zeigen die Bereitschafts- und Sanitärräume bei Geschützbettung I.

Flak-Geschützbettung (10,5cm) II:

Das 3D-Model zeigt Geschützbettung II mit angehängtem Bereitschaftsraum für 15 Mann.

Das folgende Foto zeigt den gesprengten Eingangsbereich in Geschützbettung II.

Die folgenden Fotos zeigen die gesprengte Geschützbettung II.

Die Fotos unten zeigen verschiedene Nischen von Geschützbettung II.

Die beiden Fotos unten zeigen den völlig gesprengten Bereitschaftsraum von Geschützbettung II.

Eingangsbauwerk West:

Das 3D-Model zeigt das Eingangsbauwerk „West“ mit Heizraum, Lüftungsverteilung und Gasschleuse.

Auf dem unteren Foto ist der verfüllte Zugang zum Eingangsbauwerk „West“ zu sehen.

Die folgenden Fotos zeigen das völlig zerstörte Eingangsbauwerk „West“.

Flak-Geschützbettung (10,5cm) III:

Das 3D-Model zeigt Geschützbettung III mit angehängtem Bereitschaftsraum für 15 Mann. Hinter dem Bereitschaftsraum befanden sich die Sanitärräume bestehend aus Waschraum und Aborten.

Das folgende Foto zeigt den Blick vom Bettungszugang über die Geschützbettung III.

Das Foto unten zeigt den Zugang in die Geschützbettung III.

Die folgenden Fotos zeigen Geschützbettung III.

Die Fotos unten zeigen verschiedene Nischen von Geschützbettung III.

Das Foto unten zeigt den Zugang zu dem gesprengten Bereitschaftsraum der Geschützbettung III.

Die beiden Fotos unten zeigen die völlig gesprengten Bereitschafts- und Sanitärräume hinter Geschützbettung III.

Das Foto unten zeigt den Blick vom gesprengten Sanitärraum Richtung Eingangsbauwerk „Ost“.

Flak-Geschützbettung (10,5cm) IV:

Das 3D-Model zeigt Geschützbettung IV mit angehängtem Bereitschaftsraum für 15 Mann.

Das Foto unten zeigt den Zugang zu Geschützbettung IV.

Das Foto unten zeigt den Blick über Geschützbettung IV.

Die folgenden Fotos zeigen Nischen von Geschützbettung IV.

Das Foto unten zeigt den Zugang von Geschützbettung IV in die Bereitschaftsräume.

Das Foto unten zeigt den Bereitschaftsraum von Geschützbettung IV.

Eingangsbauwerk Ost:

Das 3D-Model zeigt das Eingangsbauwerk „Ost“ mit Heizraum, Lüftungsverteilung und Gasschleuse.

Das Foto unten zeigt den verfüllten Zugang zu Eingangsbauwerk Ost.

Die Fotos unten zeigen das gesprengte Eingangsbauwerk „Ost“ mit Heizraum, Lüfterrraum und Gasschleuse.

Flakleitstand II:

Der Flakleitstand II der Batterie Hohenschulen befand sich östlich der Maschinenzentrale auf einem Feld. Heute sind keine Reste des gesprengten Bauwerkes mehr sichtbar. Über die genaue Bauart lässt sich nichts mehr sagen.

Erdversenkter Einheitsstand für leichte Flak „Nordwest“:

Bei dem leichten Flakstand „Nordwest“ handelte es sich um einen Erdversenkten Einheitsstand wie er z.B. in der Flakbatterie Hasseldieksdamm gebaut wurde. Im Untergeschoss befand sich ein Bereitschaftsraum, ein Waschraum mit Abort, der Fernsprechraum und ein Munitionsauffüllraum.

Die Fotos unten zeigen Betontrümmer des gesprengten leichten Flakstandes.

Die beiden Fotos unten zeigen Betontrümmer im Bereich des Eingangsbauwerkes des leichten Flakstandes.

Stand für leichte Flak „Mitte“:

Der 2. leichte Flakstand befand sich unmittelbar hinter der Maschinenzentrale am rückseitigen Zugang. Heute sind von dem Bauwerk keine sichtbaren Reste mehr vorhanden.

Munitions-Auffüllraum für Flakbatterien:

Über die genaue Lage und den Typ des Munitions-Auffüllraumes ist nichts bekannt.