Flakbatterie Blangenmoor:
Batterie Chef: –
Ausbau und Ausrüstung:
Im April 1939 waren in der Batterie 2 Geschütze auf Behelfsbettungen ohne Nischen aufgestellt. Zudem befand sich ein kleines Maschinenaggregat in der Batterie. Ein Munitionaufffüllraum für 500 Schuß war fertiggestellt.
Ausrüstung der Batterie im Juli 1939:
- Bauzustand: Im Bau
- Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
- Geschütze: 3×10,5cm SKC/32 in 8,8cm MPLC/30
- Kommandogerät: Emü – AM 17 – 3R
- Zünderstellmaschinen: 3 Kdoscheiben für Zünderwerte
- 6 Zünderstellschlüssel
- Ausbauzustand: 1 Leitstand – Betonsockel (alt)
- 3 Geschützbettungen – Beton (alt)
- 1 Maschinensatz 1-10 KVA
Am 30.8.1939 wurde die Batterie gefechtsbereit gemeldet.
Bis 25.9.1939 wurden durch Hilfeleistung des Standortbauamtes Baracken erstellt.
Bis 30.9.1939 wurde der Bau der Baracken weiter voran getrieben. Es fehlte jedoch noch die Inneneinrichtung. Es wurden Schutzwälle für die Bettungen, den Leitstand sowie den Fla.M.W.-Ständen hergestellt. Ausserdem wurde der Weg zum Munitionsbunker befestigt.
Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:
- Bauzustand: Im Bau – fertig 6/1940
- Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
- Geschütze: 3×10,5cm C/32
- Kommandogerät: Dreiwag C/32
- Zünderstellmaschinen: 3 Stück
- Leichte Flak: 2 Geschütze
Ausrüstung der Batterie Anfang 1945:
- Geschütze: 4×10,5cm C/32
- Kommandogerät: Fl.Kdo.Ger.40M
- Funkmessgerät: Fu.M.O. 41G
- Leichte Flak: 1 Geschütz
Der Lageplan unten zeigt die Batterie am 4.10.1945. Beinahe mittig im Batteriegelände lag die in den Jahren 1939-1940 neugebaute Feuerstellung mit ihren 4 Geschützbettungen und dem Leitstand. Nördlich der Feuerstellung, auf der anderen Seite der Zuwegung, lag die alte behelfsmäßige Stellung. Diese bestand aus 3 Betonbettungen einfacher Ausführung und einem Betonsockel als Leitstand.
Östlich davon befanden sich an dem in Nord-Süd Richtung verlaufenden Weg ein Hochstand für leichte Flak und mehrere Baracken. Weiter südlich der neuen Feuerstellung befand sich die Maschinenzentrale mit Stand für leichte Flak auf der Decke. Noch etwas weiter südlich, dem Weg folgend, befand sich noch ein Betonsockel. Südwestlich des Batteriegeländes, etwas abgesetzt und über eine breite Zufahrt zu erreichen, stand der betonierte Munitionsauffüllraum.
Das Foto unten zeigt die noch erhaltene aber stark abgenutzte, betonierte Zufahrt zur Flakbatterie.
Die beiden Luftaufnahmen zeigen das Batteriegelände im Jahr 2020. Links vorne im Bild der Hochstand für leichte Flak. Dahinter liegt die Feuerstellung mittig im Bild. Im Hintergrund rechts erkennt man den Munitionsauffüllraum.
Durch Bodenauffüllungen und Brombeeren ist von den Bettungen und dem Leitstand auf der unteren Luftaufnahme nicht mehr viel erkennbar.
Die folgenden Fotos zeigen die Batterie im Zeitraum 1939-1940. Sie wurden uns freundlicherweise vom „Oorlogsmuseum Middelstum“ in den Niederlanden zur Verfügung gestellt.
Das erste Foto unten zeigt die alte Batterie. Zeitlich etwa 1939-1940 während des Baues der neuen Batterie. Im Vordergrund des Bildes erkennt man Erdaufschüttungen für die nördlichste, noch im Bau befindliche, neue Bettung. Im Hintergrund sind 2 Geschütze und der Leitstand der alten Feuerstellung zu sehen. Rechts hinten im Bild befindet sich noch ein hölzerner Flakhochstand und mehrere Baracken. Dahinter ist der Nord-Ostsee-Kanal zu erkennen.
Das folgende Foto zeigt den Blick zu der neu im Bau befindlichen Feuerstellung für schwere Flak. Im Hintergrund sind bereit 2 Bettungen fertiggestellt.
Das Foto zeigt das Beflaggen des Fahnenmastes. Im Hintergrund befindet sich hinter einem kleinem Erdwall eine der Baracken.
Auf dem unteren Foto ist eines der Geschütze der Batterie beim nächtlichen Schießen zu sehen. Das Geschütz wurde gegen Sicht mit Tarnnetzen abgedeckt.
Das Foto zeigt die Bedienung eines der Geschütze. Interessant ist bei dieser frühen Aufnahme das hohe Alter der Soldaten. Später kamen immer jüngere Jahrgänge in den Flakbatterien zum Einsatz.
Auf dem unteren Bild ist eine Gruppenaufnahme der Stammbesatzung der Batterie zu sehen.
Soldaten beim verweilen in einer der Baracken. Es wird Pfeife geraucht. Im Hintergrund ist eine Tafel mit verschiedenen Flugzeugmodellen zu sehen. Diese Tafeln dienten zum erlernen verschiedener Flugzeugformen zur Freund- Feinderkennung bei Sichtung.
Zur Unterhaltung und als Zeitvertreib wird von Soldaten der Batterie etwas Theater gespielt.
Maschinenzentrale (Fla 1) mit Stand für leichte Flak (Fla 26):
Die Maschinenzentrale der Batterie war freistehend gebaut und hat zur Tarnung ein Schrägdach erhalten. Dies sollte Augenscheinlich von der militärischen Verwendung des Baues ablenken. Die Raumaufteilung war Bauwerkstypisch mit Maschinenraum, Kleinkograum, Lüftungsraum, Wasserversorgung, Heizungsraum, Bereitschaftsräumen und einem Waschraum mit Abort. Auf der Decke befand sich ein Stand für leichte Flak.
Das Foto unten zeigt die gesprengte Maschinenzentrale aus der Luft. Die Umrisse des Bauwerks sind noch gut zu erkennen. Auch der Flakstand auf der Decke ist deutlich zu erkennen.
Das Foto zeigt die Decke der Maschinenzentrale und die Reste des leichten Flakstands. Die Brüstung der Bettung ist an 2 Seiten durch die Sprengung nicht mehr vorhanden. Von dem damaligen dünnen Betondach sind kaum noch Reste vorhanden.
Das untere Foto zeigt den teilweise erhalten gebliebenen Zugang vom Flakstand in die Maschinenzentrale. Mittlerweile ist der Zugang mit Boden verfüllt worden.
Das untere Foto zeigt die Reste der Maschinenzentrale 25 Jahre nach den oberen Fotos.
Rechts im Bild unten ist die Durchreiche mit Metallrahmen zum Flakstand zu sehen. Hierdurch konnte Munitionsnachschub zur Bettung gebracht werden.
Das folgende Foto zeigt die kleine Munitionskammer gegenüber der Durchreiche. Der gelbliche Anstrich ist an der hinteren Wand noch gut zu erkennen.
Die folgenden Fotos zeigen die Innenräume der gesprengten Maschinenzentrale.
Die Zwischenwände sind bei der Sprengung zum größten Teil zerstört worden.
Mittig im Bild ist noch eine Zwischenwand mit Durchlass für die Lüftung und eine Tür zu erahnen.
Der Verlauf der Wände lässt sich heute nurnoch an der Decke des Bunkers nachvollziehen.
Durch die Sprengung ist ein Teil der massiven Decke in den Bunker gestürtzt.
Hochstand für leichte Flak (Sonderbau):
Die beiden Fotos unten zeigen den Hochstand mit einem zusätzlich angehäntem Raum. Eine genaue Zuordnung der Räumlichkeiten ist aufgrund der starken Zerstörung im Inneren nicht mehr möglich.
Die folgenden beiden Aufnahmen zeigen den Flakstand aus der Luft. Auf den beiden Fotos ist der aus dem Anbau kommende, heute nicht mehr vorhandene, Schornstein anhand der Aussparung noch gut zu erkennen.
Das untere Foto zeigt die Bettung für das leichte Flakgeschütz.
Das untere Foto zeigt rechts im Bild den Niedergang von der Bettung zu den Bereitschaftsräumen. Etwa mittig befand sich die Durchreiche.
Der Auf- bzw. Niedergang von Innen gesehen. Durch die fehlende Zwischendecke wirkt die Durchreiche sehr hoch.
Die beiden Fotos unten zeigen die gesprengten Unterkunftsräume.
Die Zwischenwände sind komplett zerstört worden.
Flakleitstand I (Sonderbau):
Die folgenden 2 Fotos zeigen den Flakleitstand I mittig zwischen den 4 Geschützbettungen aus Eisenbeton.
Auf dem unteren Foto kann man den Aufgang zur Leitstandbettung anhand der Treppenstufen noch erkennen.
Das folgende Foto lässt die vom Leitstand abgehenden Unterkunftsräume anhand deren Fundamenten noch erahnen.
Bettungen für 10,5cm Flak (Sonderbau):
Die Drohnenaufnahme unten zeigt die heute noch am besten erhaltene Bettung aus der Luft. Die Bettung erinnert stark an die in der Batterie Neuendorf erstellte Bettung.
Die folgenden Fotos zeigen Reste der 4 Bettungen aus unterschiedlichen Jahrgängen.
Auf dem unteren Foto sind die gesprengten Reste der zwischen dem Leitstand I und der Bettung liegenden Bereitschaftsräumen rechts im Bild zu sehen.
Auf dem folgenden Foto kann man im linken Bereich noch den Zugang zur Bettung erkennen.
Die nachfolgenden Fotos zeigen einige Details der Nischen.
Leitstand II:
Die beiden Fotos unten zeigen Fundamentplatte von Leitstand II.
Munitionsauffüllraum (Sonderbau):
Die folgenden Fotos zeigen die Trümmer des gesprengten Munitionsauffüllraumes etwas abgesetzt von der Batterie. Aufgrund der starken Sprengung ist keine Zuordnung des Bunkertyps mehr durchführbar.