Seezielbatterie „Zenker“:
Batterie-Kommandeure:
- Oberleutnant M.A. Tümmler
Zur Geschichte der Seezielbatterie „Zenker“:
Zur Verteidigung der Insel Sylt gegen Seeziele sah die Marine eine 15cm Batterie im Norden der Insel auf der westlichen Seite des Ellenbogens vor. Vorerst wurden, um eine erste Feuerbereitschaft sicherzustellen, vier Geschütze vom Typ 17cm S.K. L/40 in M.P.L. behelfsmäßig im Dünengelände aufgestellt.
Bei einer Besichtigung des Küstenbefehlshabers Nordfriesland beim Abschnittkommandanten Sylt zusammen mit Oberstleutnant Habicht vom O.K.M. (M.Wa.F.) am 13.9.1939 wurde die endgültige Stellung der neuen Seezielbatterie „Zenker“ festgelegt. Ausgerüstet mit zwei 15cm Zwillingstürmen S.K. C/28 in Drehlafette C/34 sollte die Batterie sowohl als Sperr- als auch als Seezielbatterie Verwendung finden. Die Stellung des Seezielleitstandes wurde am selben Tag, ca. 100m weiter nördlich, ebenfalls festgelegt.
Bis zum 30.9.1939 wurden durch eine Baggerfirma die Ausschachtungsarbeiten bei Geschützbettung I begonnen. Um ein besseres Sichtfeld zu schaffen wurde die vorderste Düne abgetragen und die Ausschachtung des Leitstands zum größten Teil fertiggestellt.
Bei einer Besichtigung durch den Kommandierenden Admiral im Beisein des Küstenbefehlshabers am 23.10.1939 war die Baugrube von Geschützbettung I ebenfalls in Gänze ausgehoben. Durch den strengen Winter 1939/40 wurden die Bauarbeiten vorerst eingestellt und erst im Frühjahr wieder aufgenommen.
Die beiden für die Batterie vorgesehenen 15cm Zwillingstürme „Anton“ und „Bruno“ sollten auf erdversenkten Geschützbettungen mit Nebenräumen ihren Platz finden.
Aufgrund der immer weiter voran geschrittenen Bautätigkeit wurden die vier provisorisch aufgestellten 17cm Geschütze Anfang 1940 in den Süden der Insel zur Batterie „Behnke“ umgestellt.
Am 22.5.1940 wurde Geschützturm I das erste mal angeschossen und am 1.8.1940 gefechtsklar gemeldet. Einen Tag später wurde der Behelfsstand für das Seezielschießen ebenfalls klar gemeldet. Anfang September 1940 war dann auch Turm 2 gefechtsbereit.
Mit den Planungen des Ausbaus der deutschen Bucht gegen Angriffe von See wurde auch die Seezielbatterie „Zenker“ erneut verstärkt. Hierfür wurde das Gelände auf welchem sich die Batterei befand zum Stützpunkt Westellenbogen ausgebaut. Es entstanden unter anderem ein kleiner Sanitätsunterstand vom Typ „R638“, vier MG-Schartenstände vom Typ „R681“, 2 Ringstände des Typs „58c“ und ein Granatwerferstand. Der an der Straße zum Ostellenbogen gelegene Munitions-Auffüllraum wurde durch eine zusätzliche Betonummantelung verstärkt. Die Arbeiten wurden, genau wie die an der Südspitze gelegene Seezielbatterie „Behnke“, durch die Märkische Baugesellschaft Dr. Michel durchgeführt.
Auf der Insel Römö errichtete man zusätzlich einen neuen Peilstand für die Seezielbatterie „Zenker“. Der Regelbau vom Typ „S449“ befand sich mit diversen Nebenbauten in der Stellung „Roland I“ bei Lakolk.
Geplanter Ausbau der Batterie 1945:
Schwere Geschütze: | 2x 15cm in Zwillingsturm S.K. C/28 in Drehlafette C/34 |
Feuerleitstand: | 1x Leitstand für mittlere Sperrbatterie |
Leichte Geschütze: | 4x in offener Bettung |
Munitions-Auffüllraum: | 1x Verstärkt – Deckname: „Berta“ |
Maschinenzentrale: | 1x |
Unterstand: | 1x R638 Kleiner Sanitätsunterstand – Deckname: „Ludwig“ |
Schartenstände: | 4x R681 MG-Schartenstand – Deckname: „Rudolf“ |
Ringstände: | 2x Ringstand 58c 1x für schweren Granatwerfer |
Funkmessgerät: | 1x Fu.M.O. 214 „Seeart“ |
Ausführende Baufirma: | Märkische Baugesellschaft Dr. Michel |
Geschützbettung mit Nebenräumen für 15cm Zwillingsturm S.K. C/28 in Drehlafette C/34:
Die Geschützbettungen in der Batterie „Zenker“ waren geprägt durch eine frühe Schiffsarchitektur mit einer angedeuteten Bugform hinter dem Geschützturm. Die beiden ca. 32 x 21 Meter großen Bunker entstanden noch vor der Einführung von Regelbauten bei der Kriegsmarine.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden beide Geschützbunker gesprengt und später übererdet. Heute ist von den beiden Bauwerken nichts mehr zu sehen.
Das 3D-Model zeigt die in der Batterie „Zenker“ entstandenen Bauten.






Leitstand für mittlere Sperrbatterie:
Genau wie die beiden Geschützbettungen entstammte der ca. 17,50 x 13 Meter große Leitstand einer frühen Entwicklungsphase. Sein Nachfolger wurde der Regelbau vom Typ „M120“.
Der Leitstand der Batterie „Zenker“ wurde nach dem 2. Weltkrieg gesprengt und später mit Erde abgedeckt. Heute ist von dem Bauwerk nichts mehr zu sehen.
Das 3D-Model zeigt den in der Batterie „Zenker“ entstandenen Leitstand.






Kleiner Sanitätsunterstand „Regelbau R638“:
Das 3D-Model zeigt einen Regelbau des Typs R638 wie er in der Batterie gebaut wurde.




Peilstand mit Nebenbauten „S449“ auf Rømø „Roland I“:
Der Nebenpeilstand der Batterie Zenker befand sich auf der Insel Rømø im kleinen Ort Lakolk. Der Name der Stellung in der sich der Nebenpeilstand befand war „Roland I“.
Bei dem Bunker selbst handelt es sich um einen Regelbau vom Typ „S449“. Mit aufgemalten Fenstern, Türen und einem Dach aus Holz war der Bunker als Wohnhaus getarnt worden.
Zusätzlich zum Peilstand befanden sich folgende Anlagen in der Stellung:
Peilstand: | 1x S449 Peilstand für mittlere und schwere Batterie |
Schartenstände: | 2x R681 MG-Schartenstand |
Ringstände: | 3x Ringstand R58c |
Leichte Flak: | 1x FL247 Leichter Flakstand 2x Offene Bettung für Leichte Flak |
Peilstand für mittlere und schwere Batterien „Regelbau S449“:






MG-Schartenstand ohne Nebenräume „Regelbau R681“:
Die beiden Fotos unten zeigen einen der beiden MG-Schartenstände vom Typ R681. Der Bunker ist mittlerweile fast komplett unter Dünensand verschwunden.

