Flakbatterie Laboe (Greif, von Stosch):
Batterie-Kommandeure:
- Kapitänleutnant d.R. Schmielau 09.1939 – ?
- Oberleutnant M.A. Blankenburg
Batterie-Offiere:
- Leutnant M.A. d.R. Fischer 09.1939 – ?
Zur Geschichte der Flakbatterie Laboe:
Im Jahr 1934 sahen die Planungen zur Kieler Luftverteidigung auf dem Ostufer eine zusätzliche Sperrbatterie bestehend aus drei Geschützen 10,5cm S.K. L/45 UTo-Flak mit dem Namen „Greif“ vor.
Die noch aus Zeiten des 1. Weltkrieg stammenden Flakgeschütze waren ursprünglich für die Aufstellung auf U-Booten und Torpedobooten vorgesehen.
Aufgestellt wurden die 3 Geschütze auf dem Gelände der aus der Kaiserzeit stammenden und bereits geschleiften „Batterie Jägersberg“. Hinter den in Reihe aufgestellten Geschützen wurde zudem ein Munitions-Auffüllraum vom „Typ I“ errichtet.
Die folgenden zwei Fotos zeigen die Batterie „Jägersberg“ jeweils vor und nach der Sprengung.

Ende 1936 beantragte die Marine dann Geldmittel zur Umarmierung der nicht mehr zeitgemäßen Sperrbatterie „Greif“ in eine Flak- und Sperrbatterie nach modernsten Gesichtspunkten.
Dieses Vorhaben sollte mit dem Ostseebauprogramm im Jahre 1937 unmittelbar nach der Winterfrostperiode umgesetzt werden.
Gebaut wurde die neue Flak- und Sperrbatterie „Greif“ auf den geschleiften Resten des ehemaligen „Fort Stosch“ bei Laboe.
In der Geschützstellung im westlichen Teil des ehemaligen Forts entstanden 4 Flak-Hochbettungen des Typs „HB 40“ mit Bereitschaftsräumen im Untergeschoss und ein zentral gelegener Flakleitstand I.
Zudem entstand etwa mittig in dem noch teilweise vorhandenen Südwestwall des Forts die Maschinenzentrale der Batterie.
Aufgrund des Baues der neuen Flak- und Sperrbatterie auf den Resten des ehemaligen „Fort Stosch“ wurde auch der Name der Batterie von „Greif“ in „Von Stosch“ geändert. Die Namensgebung des Forts aus der Kaiserzeit und somit auch der neuen Flakbatterie war zurückzuführen auf den preußischen Admiral Albrecht von Stosch.
Die beiden Fotos unten zeigen den ehemaligen Zugang in das „Fort Stosch“. Nach dem Schleifen blieb die rechts im Bild zu sehende Wallanlage stehen. In diesen Wall baute die Marine später die Maschinenzentrale und den Flakleitstand II.

Im Juli 1939 waren in der größtenteils fertiggestellten Stellung 4x 10,5cm S.K. C/32 in 8,8cm M.P.L. C/30 mit „Dreiwag-Küste-Schwer“ aufgestellt.
Zusätzlich wurde noch ein Flakleitstand II am östlichen Ende des Südwestwalles gebaut.
Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:
- Bauzustand: Ausgebaut
- Bereitschaftsgrad: Gefechtsbereit
- Geschütze: 4×10,5cm C/32
- Kommandogerät: Dreiwag schwer
- Zünderstellmaschinen: 4 Stück
- Leichte Flak: 1 Geschütz
1943 wurde an der Steilküste bei Stein damit begonnen eine neue Flak- und Sperrbatterie zu errichten. Bei Fertigstellung sollte die Bedienung der in die Jahre gekommenen Batterie „Laboe“ in die neue 12,8cm Flak- und Sperrbatterie „Stein“ umziehen. Dazu kam es wegen Arbeitskräfte- und Baustoffmangel allerdings nicht mehr.
Geräte der Batterie bei Kriegsende:
- Geschütze: 4×10,5cm SK C/32 (zerstört)
- Kommandogerät: Dreiwag
- E-Messgerät: 6 m R Em
- Funkmessgerät: 2x Würzburg D (zerstört)
- Fu.M.O. (Flum) (zerstört)
- Leichte Geschütze: 3x2cm, 1x2cm Vierling, 1×3,7cm (zerstört)
- Munition: 1889 Schuß 10,5cm (gelähmt)
- 1650 Zündladungen (gelähmt)
- 75 Zünder (gelähmt)
- 1000 Schuß 3,7cm (gelähmt)
- 8600 Schuß 2cm (gelähmt)
- 1600 Schuß 2cm (gelähmt)
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Flakbatterie „Laboe“ gesprengt und der großteil der Trümmer beseitigt oder übererdet. Einzig Flakleitstand II dient heute als letzter in Teilen erhaltener Bunker als Fledermausquartier.
Auch die nach dem Krieg durch Flüchtlinge bewohnten Baracken sind mittlerweile restlos abgerissen.
Der Lageplan unten zeigt die Flakbatterie „Laboe“ am 04.05.1945.

Maschinenzentrale für Flakbatterien „Typ II“ (freistehend):
Bei der Maschinenzentrale der Flakbatterie „Laboe“ handelte es sich um einen rechteckigen Bau vom „Typ II“. Die Maschinenzentrale befand sich in Hanglage im südöstlichen Wall des ehemaligen „Fort Stosch“.
In der Maschinenzentrale befanden sich der Maschinenraum mit Dieselaggregat, ein Raum für den dazugehörigen Brennstoff und das Kühlwasser, Bereitschaftsräume für 15 Mann, der Kleinkograum für das Kommandogerät, die Batterieschlosserei, die Wasserversorgung, ein Lüfterraum, ein Heizraum und ein Waschraum mit Aborten.
Der Bunker wurde nach dem 2. Weltkrieg gesprengt und größtenteils mit Erde abgedeckt.
Die folgenden Fotos zeigen den verfüllten Notaustieg aus der Maschinenzentrale.


Flakleitstand I und Bettungen für schwere Flak:
Die Geschützstellung der Flakbatterie „Laboe“ befand sich westlich des noch erhaltenen Walles aus der Kaiserzeit. Die in exponierter Lage gebauten 4 Flak-Hochbettungen boten eine optimale Sicht auf die Kieler Förde. Mittig zwischen den Geschützbettungen befand sich Flakleitstand I.
Die gesamte Geschützstellung wurde, wie in allen Kieler Flakbatterien, nach dem 2. Weltkrieg gesprengt.
Das Foto unten zeit den Blick vom Rand des Südwestwalles über die Geschützstellung Richtung Kieler Förde.

Flakleitstand I (freistehend):
Die Fotos unten zeigen Trümmer des gesprengten Flakleitstandes I.



Flak-Hochbettung mit Bereitschaftsräumen „HB 40“ (freistehend):
Im Untergeschoss der Flak-Hochbettung befanden sich unter anderem die Bereitschaftsräume, der Heizraum und ein Waschraum mit Aborten.
Der folgende Grundriss zeigt das Untergeschoss einer Flak-Hochbettungen vom Typ „HB 40“ in der Batterie „Laboe“.

Das 3D-Model zeigt das Untergeschoss der Flak-Hochbettung nach den oben abgebildeten Zeichnungen.


Das Foto unten zeigt den Zugang zum Untergeschoss der mittlerweile verfüllten Flak-Hochbettung.

Die beiden Fotos zeigen weitere Reste der Geschützbettungen.


Flakleitstand II mit Kleinkog- und Bereitschaftsräumen „Typ II“ (erdversenkt):
In der Flakbatterie „Laboe“ wurde ein erdversenkter Flakleitstand II vom „Typ II“ gebaut.
Im Untergeschoss befanden sich die Bereitschaftsräume, ein Offiziersraum, die Waschräume mit Aborten und der Kleinkograum für das Kommandogerät.
In dem Flakleitstand II wurden nach dem Krieg alle Zwischenwände durch Sprengung zerstört. Die Äußere Hülle blieb dabei stehen und dient heute Fledermäusen als Behausung.
Die unten abgebildeten Zeichnungen zeigen den Grundriss und Schnitte von Flakleitstand II.


Das 3D-Model zeigt den Flakleitstand II nach den oben abgebildeten Zeichnungen.




Die folgenden Fotos zeigen den Eingangsbereich von Flakleitstand II.



Die beiden Fotos unten zeigen einen Blick ins Innere des Leitstandes.


Die folgenden Fotos zeigen Zu- und Abluftöffnungen von Flakleitstand II.


Die Fotos unten zeigen die relativ gut erhaltene Leitstandbettung.





Das Foto unten zeigt den Niedergang von der Leitstandbettung zu den Bereitschaftsräumen.

Einheitsstand für leichte Flak „Süd“ (erdversenkt):
Das erdversenkte Bauwerk beinhaltete im Untergeschoss einen Mannschaftsraum, einen Waschraum und einen Munitionsauffüllraum.
Die Fotos unten zeigen die Geschützbettung des gesprengten Standes für leichte Flak.


Funkmessgerät:
- Im März 1944 wurde in der Flakbatterie Laboe ein Fu.M.O. TD V aufgestellt. Das vorher aufgestellte Fu.M.O. (Flak) TC wurde an das Arsenal abgegeben.
Barackenlager:
Die beiden Fotos unten zeigen zwei durch Flüchtlinge bewohnte Baracken der Flakbatterie „Laboe“ in den 1950er Jahren.

