9./251 Sehberg

Stabsbatterie MFla. 251 – Ugruko Südwest – Sehberg (Hof Hammer):

Batterie-Kommandeure:

  • Oberleutnant M.A. Radvan

Bei dem Flakkriegsspiel im Januar 1937 wurde festgestellt das die bis Dato vorhandene Organisation aus zwei Flak-Gruppenkommandos (Fla-Grukos) nicht besonders effektiv war. Man entschied sich daraufhin zu einer Umorganisation der Kommandostruktur.
Das als Fla-Gruko Nord bereits ausgebaute ehemalige „Fort Herwarth“ wurde Haupt-Fla-Gruko und Sitz des Stabes der Kieler Luftverteidigung. Zudem sollten dem Haupt-Fla-Gruko zwei neue Untergruppenkommandos (Ugrukos) unterstellt werden.
Eines der neuen Ugrukos sollte hierfür bei Russee entstehen. Als Standort wurde das bereits vom Reichsarbeitsdienst genutze Barackenlager bei „Hof Hammer“ gewählt. In welchen Gebäuden genau sich die neue Flak-Untergruppe befand ist nicht bekannt.

Anfang 1939 wechselte die Abteilung erneut ihren Standort. Von nun an befand sich das Untergruppenkommando der Marine-Flak-Abteilung 251 auf und um den Sehberg bei Achterwehr. Über die Jahre wuchs das Barackenlager des Stabes immer weiter an. Bis Kriegsende zählte das Lager 15 mehr oder weniger große Baracken.

Im Jahr 1943 wurde der Gefechtsstand der Stabsbatterie umgebaut. Am 22.12.1943 war der Umbau des Gefechtsstandes vollständig abgeschlossen.

Anfang 1944 begann die Marine damit auf dem Sehberg einen neuen Gefechtsstand für die Marine-Flak-Abteilung 251 zu bauen. Bei dem neuen Bunker handelte es sich um einen Flak-Untergruppen-Kommandostand vom Typ „FL 331“.
Nach dem Herstellen der Baugrube war im März 1944 die Eisenarmierung für die Fundamentplatte zum betonieren vorbereitet. Aufgrund von Zementmangel wurden die Arbeiten aber vorerst eingestellt.
Aufgrund des weiter anherrschenden Zementmangels in der Region wurde im April 1944 entschieden, den Ausbau zugunsten des neuen Luftverteidigungskommandos in Kronshagen vorrübergehend einzustellen.
Im Mai 1944 wurden die Arbeiten dann gänzlich eingestellt. Soweit bekannt ist wurde an dem zweistöckigen Bunker bis Kriegsende nicht mehr weitergearbeitet. Das auf der Baustelle von der Firma Max Giese zurückgelassene Material wurde zur anderweitigen Verwendung abgefahren.

Von der Stabsbatterie auf dem Sehberg ist heute nichts mehr zu finden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gelände zum Abbau von Kies abgetragen. Die entstandene Kiesgrube wurde nach und nach mit Boden und Schutt aufgefüllt. Bei diesen Arbeiten verschwanden Ende der 1980er Jahre auch der bis dahin noch vorhandene Deckungsgraben und der Unterstand für das Notstromaggregat.

Der Lageplan unten zeigt des Gelände der Stabsbatterie gegen Kriegsende.

Gefechtsstand I – „Sonderbau“:

Über den ursprünglichen Gefechtsstand des Untergruppenkommandos auf dem Sehberg ist nichts bekannt.

Gefechtsstand II – Regelbau „FL 331“ (erdversenkt):

Das 3D-Model unten zeigt den Anfang 1944 begonnenen, aber nicht mehr fertiggestellten Flak-Untergruppen-Kommandostand auf dem Sehberg.

Die folgenden Bilder zeigen das Obergeschoss des Bunkers.

Die folgenden Bilder zeigen das Untergeschoss des Bunkers.

Unterstand für Notstromaggregat (freistehend):

Das Foto unten zeigt den Bauplan für den Unterstand des Notstromaggregates. Der kleine betonierte Unterstand stand noch bis Ende der 1980er Jahre. Heute ist von dem Bauwerk nichts mehr vorhanden.

Das 3D-Model zeigt den Unterstand nach den oben abgebildeten Bauplänen.

Die folgenden Fotos zeigen die Reste eines Maschinensatzes auf dem Sehberg.

Luftschutz-Deckungsgraben (erdversenkt):

Die folgenden Fotos zeigen die Baupläne des Luftschutz-Deckungsgrabens. Der Deckungsgraben war bis Ende der 1980er Jahre noch zugänglich. Heute ist von dem Bauwerk nichts mehr vorhanden.

Das 3D-Model zeigt den Deckungsgraben nach den oben abgebildeten Bauplänen.

Stand für leichte Flak (erdversenkt):

Im nördöstlichen Bereich des Sehberges, in der Nähe des Funkmessgerätes, befand sich ein betonierter Stand für leichte Flak. Von dem Flakstand sind heute keine Reste mehr vorhanden.

Das Foto unten zeigt den Blick vom Rand des leichten Flakstandes nach Osten zum Hof Sehberg.

Funkmessgeräte:

  • Am 18.9.1942 wurde in der Stellung ein Fu.M.G. (Flum) gegen ein Fu.M.G. 41G (f1) ausgetauscht.
  • Am 6.7.1944 wurde in der Stellung 1 Fu.M.O. (Flum) Nr. 5225 „Sigrid“  gefechtsklar aufgestellt.

Das Foto unten zeigt ein Freya Funkmessgerät auf dem Sehberg. Bei dem Gerät handelte es sich um eine frühe Lafette der GEMA im Frühjahr 1940. Der Antennenspiegel war einteilig und aus Hartholz gebaut. Die Aufnahme wurde von Claus Kinder, dem späteren Leiter des Munitionsräumdienstes Schleswig-Holstein, gemacht.

Barackenlager:

Die folgenden Fotos zeigen Teile des Barackenlagers der Stabsbatterie.

Das Foto unten zeigt den Blick Richtung Westen. In der Bildmitte ist die Garage für die Fahrzeuge der Stabsbatterie zu sehen.

Das untere Foto zeigt rechts im Bild die Garage und verschiedene Baracken im Winter.

Das folgende Foto zeigt weitere Baracken des Lagers im Winter.

Der Abteilungskommandeur Korvettenkapitän M.A. d.R. Heinrich Basedow begrüßt hohen Besuch auf dem Sehberg. Unter anderem auch den Befehlshaber des Marineoberkommandos der Ostsee Vizeadmiral Hubert Schmundt.

Die beiden Fotos unten zeigen Angehörige der Stabsbatterie beim Appell.

Das Foto unten zeigt die Küchenbaracke. Im Hintergrund ist die Straße Kiel-Rendsburg zu sehen.

Das Foto unten zeigt Soldaten beim Ausheben von Gräben im Norden des Geländes.

Das folgende Foto zeigt Soldaten beim Aufstellen eines Strommastes.