Flak- und Sperrbatterie Hemmelmark:
Batterie-Kommandeure:
- Oberleutnant d.R. Herold 09.1939 – ?
- Oberleutnant M.A. Howaldt
- Oberleutnant M.A. Warnecke
Durch den immer weiter voranschreitenden Ausbau der Torpedoversuchsanstalten und dem Neubau der T.V.A. Nord schlug die Marinestation der Ostsee mit Schreiben vom 2.10.1936 vor, den Flakschutz für die Marineanlagen im Raum Eckernförde zu verstärken.
Hierfür sollte eine 3. Flakbatterie bestehend aus 3x 8,8cm C/30 Geschützen aufgestellt werden. Als Standort für die neue Batterie wurde die Höhe 16 östlich des Hemmelmarker Sees vorgeschlagen.
Nach der Auswertung des Flakkriegsspieles von Januar 1937 wurde am 18.3.1937, durch das Stationskommando, der Ausbau der Flakbatterie Hemmelmark in das Ostseebauprogramm aufgenommen. Die ersten Bauarbeiten an der neuen Eckernförder Flak- und Sperrbatterie begannen im Jahre 1938.
Im Juli 1939 waren dann alle 4 Geschützbettungen in Eisenbeton fertiggestellt und die Flakbatterie mit 3x 10,5cm SK C/32 in 8,8cm MPL C/30 feuerbereit aufgestellt. Flakleitstand I befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Bau.
Gebaut wurde auf der Höhe 16 eine Flak- und Sperrbatterie nach dem modernen Aufstellungsschema für Marine-Flakbatterien. Die 4 Geschützbettungen waren bei dieser Bauweise in Trapezform angeordnet. Flakleitstand I befand sich mittig zwischen den beiden hinteren Bettungen. Verbunden wurden die Geschütz- und Leitstandbettung durch erdversenkte Bereitschafts- und Sanitärräume. Zudem wurden in der Batterie 2 Einheitsstände für leichte Flak, ein Munitions-Auffüllraum und eine Maschinenzentrale gebaut.
Am 6.11.1939 wurde damit begonnen die 3 aufgestellten 10,5cm Flakgeschütze einzuschießen.
Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:
- Bauzustand: Ausgebaut
- Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
- Geschütze: 3×10,5cm C/32
- Kommandogerät: Dreiwag schwer
- Zünderstellmaschinen: 3 Stück
- Leichte Flak: 1 Geschütz
Geräte der Batterie bei Kriegsende:
- Geschütze: 4×10,5cm SK C/32 (zerstört)
- Kommandogerät: Kleinkog
- E-Messgerät: 6 m R Em
- Funkmessgerät: Leitstand 41 mit Fu.M.O.
- Leichte Geschütze: 1x2cm Oerlikon, 1x2cm Flak30, 1×3,7cm (zerstört)
- Munition: 2402 Schuß 10,5cm Spgr.
- 160 Schuß Panzerspgr.
- 160 Schuß Lg.
Nach Kriegsende wurden alle Bunker bis auf den Munitions-Auffüllraum und einen leichen Flakstand gesprengt. Die Baracken wurden bereits im Herbst 1945 Geflüchteten als Unterkunft zur Verfügung gestellt.
Der intakte leichte Flakstand wurde von der Militärregierung dann am 20.5.1950 gesprengt. Im Jahre 1953 waren dann auch die letzten Baracken geräumt. Über die Jahre wurden die gesprengten Bunker immer weiter abgebrochen und übererdet.
Heute ist von der ehemaligen Flak- und Sperrbatterie nurnoch der Munitions-Auffüllraum in der Landschaft zu erkennen.
Der folgende Lageplan zeigt die Flak- und Sperrbatterie Hemmelmark.
Das Foto unten zeigt den Blick vom Rand des ehemaligen Batteriegeländes in Richtung Nordosten.
Maschinenzentrale für Flakbatterien „Typ II“ (erdversenkt):
Bei der Maschinenzentrale handelte es sich um einen rechteckigen Bau vom Typ II. Der Bunker wurde erdversenkt östlich vor der Geschützstellung errichtet.
In der Maschinenzentrale befanden sich der Maschinenraum mit Dieselaggregat, Bereitschaftsräume für die Mannschaft, der Kleinkograum für das Kommandogerät, der Lüfterraum und ein Waschraum mit Aborten.
Die Maschinenzentrale wurde nach dem 2. Weltkrieg gesprengt und später mit Erde verfüllt.
Flakleitstand I und Bettungen für schwere Flak:
Die Feuerstellung bestand aus 4 Geschützbettungen, einem Flakleitstand und mehreren erdversenkten Unterkunfts- und Sanitärräumen in Trapezform. An jede Geschützbettung war je ein Mannschaftsraum für 15 Mann angehängt. Vom Flakleitstand ging ein weiterer Mannschaftraum für 18 Mann mit kleinem Waschraum ab. Gegenüberliegend auf der anderen Seite des Leitstandes war ein unterteilter Raum für jeweils 2 Feldwebel und 2 Offiziere. Zusätzlich befand sich dort ein kleiner Waschraum. Verbunden wurde das ganze durch die Eingangsbauwerke mit Maschinenräumen und anliegenden Sanitäranlagen. Die gesamte Anlage war erdversenkt gebaut worden.
Heute ist von der Geschützstellung und den unterirdischen Mannschaftsräumen nichts mehr zu sehen. Das gesamte Gelände wurde aus Sicherheitsgründen großzügig mit Erde aufgefüllt.
Das Foto unten zeigt den Blick über die Geschützstellung der Batterie Hemmelmark.
Flakleitstand I (erdversenkt):
Das Foto unten zeigt den Flakleitstand I mit „Dreiwag Küste schwer“.
Flak-Geschützbettungen (10,5cm) „Typ II“ (erdversenkt):
Das Foto unten zeigt eines der 10,5cm Geschütze der Batterie noch ohne Panzerkuppel aber mit Tarnnetz.
Die beiden Bilder unten zeigen das Aufsetzen der Panzerkuppeln auf die Geschütze durch Arbeiter des Marineartillerie-Zeugamtes Kiel.
Die beiden folgenden Fotos zeigen 10,5cm Geschütze der Batterie Hemmelmark nach dem Aufsetzen der Panzerkuppeln.
Das Foto unten zeigt eines der Geschütze mit Bedienung zu einem späteren Zeitpunkt, mittlerweile mit zusätzlichem Tarnnetz.
Bereitschaftsräume (erdversenkt):
Das Foto unten zeigt die Gefreiten M.A. Marx und Kloer am Eingangsbauwerk in die erdversenkten Bereitschafts- und Sanitärräume der Geschützstellung.
Das folgende Foto zeigt einen der erdversenkten Bereitschaftsräume für die Mannschaften zwischen den Geschützbettungen.
Flakleitstand II mit Kleinkog- und Bereitschaftsräumen „Typ I“ (freistehend):
Der Flakleitstand II der Flak- und Sperrbatterie Hemmelmark war als Hochbau mit achteckiger Leitstandbettung ausgeführt worden. Der gesamte Bunker war mit Erde überschüttet um sich optisch in die Landschafts einzufügen.
Im Untergeschoss des Flakleitstandes befanden sich der Kleinkograum für das Kommandogerät, ein Waschraum mit Aborten, Bereitschaftsräume und ein Offiziersraum.
Der Flakleitstand II wurde nach dem Krieg gesprengt und später komplett beseitigt. Heute sind von dem Bauwerk keine Reste mehr vorhanden.
Das folgende Foto zeigt eine Gruppe von Marineartilleristen. Im Hintergrund rechts ist der Flakleitstand II mit aufgesetztem Funkmessgerät „Flakleit 41G“ zu sehen.
Das Bild unten zeigt ein „Flakleitgerät 41G“ wie es in der Batterie Hemmelmark eingesetzt wurde. Das Foto stammt von einer Flakbatterie in den Niederlanden.
Einheitsstand für leichte Flak „Süd“ (freistehend):
Unmittelbar an der Steilküste befand sich der südliche Einheitsstand für leichte Flak. Durch seine exponierte Lage bot der Flakstand beste Sicht über die Eckernförder Bucht.
Das freistehende Bauwerk beinhaltete im Untergeschoss einen Mannschaftsraum, einen Waschraum und einen Munitionsauffüllraum.
Das Foto unten zeigt eine 2cm Flak 30 mit Bedienung in der Bettung des Einheitsstandes an der Steilküste. Links im Bild der Geschützführer M.A. Heinz Havenstein.
Die Bilder unten zeigen gesprengte Überreste des leichten Flakstandes am Strand.
Einheitsstand für leichte Flak „Nord“ (freistehend):
Der zweite Einheitsstand befand sich nördlich der Geschützstellung am Rande des Batteriegeländes.
Das freistehende Bauwerk beinhaltete im Untergeschoss einen Mannschaftsraum, einen Waschraum und einen Munitionsauffüllraum.
Das folgende Foto zeigt den Blick vom Einheitsstand „Nord“ nach Westen zur Torpedoversuchsanstalt.
Stand für leichte Flak „Ost“:
Am östlichen Rand des Batteriegeländes befand sich ein weiterer Stand für leichte Flak. Das 3. Geschütz war hier behelfsmäßig auf einem Betonsockel befestigt worden.
Die beiden Fotos unten zeigen den Sockel für das leichte Flakgeschütz.
Munitions-Auffüllraum für Flakbatterien „Typ II“ (freistehend):
Bei dem Munitions-Auffüllraum der Flakbatterie Hemmelmark handelte es sich um einen großen Bunker des Typs II. Er bot Platz für ca. 4000 Schuß 10,5cm Flak und ca. 6000 Schuß leichte Flak. Zudem bot der Bunker platz für ca. 4000 Zünder und eine kleine Anzahl an Leuchtgranaten. Der Munitionsbunker befand sich links des Weges bei den Baracken am Anfang des Batteriegeländes.
Der Munitions-Auffüllraum wurde als einziger Bunker bis heute nicht gesprengt. Mittlerweile ist der Miunitions-Auffüllraum aus Sicherheitsgründen verschlossen und kann nicht mehr betreten werden.
Auf den folgenden Zeichnungen sind Grundriss und Schnitte des Bunkers zu sehen. Die letzte Zeichnung zeigt die verbauten Türen im Detail.
Das 3D-Model zeigt den Bunker nach den oben abgebildeten Zeichnungen.
Das Foto unten zeigt den Munitions-Auffüllraum während des Krieges im Winter.
Das folgende Foto zeigt vor dem Bunker aufgestapelte 10,5cm Flak-Munition bei der Bezünderung durch angehörige der Marine-Flakbatterie.
Die Fotos unten zeigen den Munitions-Auffüllraum im heutigen Zustand.
Die folgenden Fotos zeigen Innenaufnahmen des Munitions-Auffüllraumes.
Brücke:
Die Fotos unten zeigen die betonierte Brücke auf dem Weg zur Flakbatterie. Die Brücke war massiv ausgeführt worden um Munitionstransporte mit L.K.W. durchzuführen.
Das folgende Foto zeigt den Obergefreiten M.A. Walter Höse und den Obergefreiten M.A. Otto Klingenberg an der Brücke zur Flakbatterie Hemmelmark.
Barackenlager:
Das folgende Foto zeigt einen Angehörigen der Flakbatterie bei der Raparatur seines Fahrrades. Im Hintergrund links das Postenhaus mit Wache am Eingang ins Batteriegelände.
Das Foto unten zeigt Fahrzeuge vor der Gemeinschaftsbaracke der Batterie. Mit den Fahrzeugen wurde „hoher Besuch“ zur 3./211 gebracht.
Das Foto unten zeigt das Innendienstpersonal im Speisesaal mit Batterie-Chef Oberleutnant M.A. Howaldt.
Das folgende Foto zeigt Bootsmann M.A. Becker, Geräteführer des E-Meßgerätes und den Gefreiten M.A. Walter Höse im Wachanzug auf dem Antreteplatz in der Stellung nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes 2. Klasse am 13. April 1942.
Das Foto unten zeigt das Abortgebäude mit Latrine bei den Baracken.
Auf den beiden Fotos unten sind Fundamentreste des Abortes zu sehen.
Die drei Fotos unten zeigen ein unbekanntes Barackenfundament gegenüber dem Munitions-Auffüllraum.