Flakbatterie Barkelsby (von Müller):
Batterie-Kommandeure:
- Kapitänleutnant d.R. Schmidt 09.1939 – ?
- Oberleutnant M.A. Stegemann
Batterie-Offiziere:
- Leutnant M.A. d.R. Knudsen 09.1939 – ?
- Oberleutnant Schumacher
- Leutnant M.A. Claus Hoffmann
- Leutnant Reinhard
Maschinist beim Notstromaggregat:
- Gerfreiter Bauer
Koch:
- Obergefreiter Knoche
Am 2.10.1934 bat der Chef der Marineleitung, Erich Raeder, um den Ausbau des Flakschutzes für die Stadt Kiel.
Hierfür sollten bis zum 30.3.1935, unter Einbeziehung der Haushaltsmittel von 1935/36, drei neue Flakbatterien entstehen. Eine der Batterien war die unter dem Namen „von Müller“ geplante Flakbatterie bei Eckernförde.
Tatsächlich wurde die Batterie „von Müller“ aber erst im März 1937 in das Ostseebauprogramm der Marine aufgenommen. Ende 1937 waren in der behelfsmäßigen Stellung bei Marienthal dann 3x 8,8cm S.K. C/30 in 8,8cm M.P.L. C/13 mit einem provisorischen Flakleitstand feuerbereit aufgestellt. Nördlich der Geschützstellung wurden zudem zwei Munitions-Auffüllräume vom Typ I erstellt.
Im Jahre 1939 begann man damit auf dem Rocksteenbarg bei Barkelsby eine ortsfeste Flakstellung nach dem seinerzeit modernen Aufstellungsschema zu errichten. Gebaut wurde eine Feuerstellung mit unterirdischen Mannschafts- und Sanitärräumen in H-Form, eine erdversenkte Maschinenzentrale vom Typ II, zwei Stände für leichte Flak, ein Flakleitstand II und ein Munitions-Auffüllraum vom Typ II.
Am 16.1.1940 wurde die Flakbatterie „von Müller“ dann von ihrer provisorischen Stellung bei Marienthal in die immer noch im Aufbau befindliche Stellung auf dem Rocksteenbarg verlegt. Mit der Verlegung passte man auch den Namen der Batterie an. Aus der behelfsmäßigen Flakbatterie „von Müller“ wurde die Marine-Flakbatterie Barkelsby.
Ausrüstung der Batterie im Februar 1940:
- Bauzustand: Behelfsmäßig
- Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
- Geschütze: 3×8,8cm C/13
- Kommandogerät: –
- Zünderstellmaschinen: –
- Leichte Flak: –
Geräte der Batterie bei Kriegsende:
- Geschütze: 4×10,5cm SK C/32 (zerstört)
- Kommandogerät: Dreiwag
- E-Messgerät: 6 m R Em
- Funkmessgerät: Würzburg D
- Leichte Geschütze: 2x2cm Oerlikon 1×3,7cm (zerstört)
- Munition: 2058 Schuß 10,5cm Spgr. (ohne Zünder)
- 200 Schuß Panzerspgr. (ohne Zünder)
- 370 Schuß 10,5cm Sonderladung (ohne Zünder)
- 492 Schuß Spgr.LH. (ohne Zünder)
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die gesamte Flakbatterie, bis auf die Maschinenzentrale, gesprengt. Die Baracken wurden noch bis in die 1950er Jahre von Flüchtlingen bewohnt und dann allmählich abgerissen. Heute sind von der ehemaligen Flakbatterie Barkelsby keine Reste mehr vorhanden.
Der Lageplan unten zeigt die behelsmäßig aufgestellte Flakbatterie „von Müller“.
Unterhalb der Scheinwerferstellung Wilhelmsthal befanden sich am Feldweg nach Osten die beiden Munitions-Auffüllräume vom Typ I. Südlich davon, im Bereich der gestrichelten Flächen, befand sich die Feuerstellung der Flakbatterie „von Müller“.
Der folgende Lageplan zeigt die Flakbatterie Barkelsby auf dem Rocksteenbarg am 09.04.1945.
Das folgende Foto zeigt den Batterie-Kommandeur, die Offiziere und die Unteroffiziere der Flakbatterie Barkelsby vor der Geschützstellung. Im Hintergrund ist eines der 10,5cm Geschütze mit Deckenschutzschild zu sehen.
Maschinenzentrale für Flakbatterien „Typ II“ „Regelbau Fla 1“ (erdversenkt):
Bei der Maschinenzentrale der Flakbatterie Barkelsby handelte es sich um einen rechteckigen Bau vom Typ II als Regelbau „Fla 1“. Das erdversenkte Bauwerk hatte links neben dem Zugang noch eine separate Brunnenstube angehängt.
In der Maschinenzentrale befanden sich der Maschinenraum mit Dieselaggregat, ein Raum für den dazugehörigen Brennstoff und das Kühlwasser, zwei Bereitschaftsräume für je 15 Mann, der Kleinkograum für das Kommandogerät, eine kleine Werkstatt, die Wasserversorgung, ein Lüfterraum, ein Heizraum und ein Waschraum mit Aborten.
Die Maschinenzentrale wurde nach dem Krieg noch eine Zeitlang für die Wasserversorgung genutzt und später beseitigt.
Das 3D-Model zeigt die Maschinenzentrale nach Plänen aus den 1960er Jahren.
Flakleitstand I und Bettungen für schwere Flak:
Die Feuerstellung der Batterie Barkelsby bestand aus 4 Geschützbettungen, einem Flakleitstand und mehreren Unterkunfts- und Sanitärräumen in „H“-Form. An die Geschützbettungen war je ein Mannschaftsraum für 15 Mann angehängt. Vom Flakleitstand ging ein weiterer Mannschaftraum für 18 Mann mit kleinem Waschraum ab. Gegenüberliegend auf der anderen Seite des Leitstandes war ein unterteilter Raum für jeweils 2 Feldwebel und 2 Offiziere. Zusätzlich befand sich dort ein kleiner Waschraum. Verbunden wurde das ganze durch die Eingangsbauwerke mit Maschinenräumen und anliegenden Sanitäranlagen. Die gesamte Anlage war erdversenkt gebaut worden.
Das Foto unten zeigt in der Bildmitte Flakleitstand I mit „Dreiwag Küste schwer“. Am rechten Bildrand sind zwei der 10,5cm Geschütze mit Deckenschutzschild zu sehen.
Flakleitstand I (erdversenkt):
Das Foto unten zeigt Leutnant M.A. Claus Hoffmann als Flakleiter auf dem Leitstand I der Batterie. Das 6 Meter Entfernungsmessgerät wurde ausgebaut, stattdessen befindet sich eine hölzerne Sitzbank an jener Stelle.
Flak-Geschützbettungen (10,5cm) „Typ III“ (erdversenkt):
Das Foto unten zeigt Geschütz I mit Deckenschutzschild auf dem Rocksteenbarg vom Flakleitstand I aus gesehen.
Das Foto unten zeigt das erste Geschütz der Batterie mit seiner recht bunt zusammengestellten Bedienung von älteren Soldaten bis jugendlichen Flakhelfern.
Bereitschaftsräume (erdversenkt):
Die beiden Fotos unten zeigen den Mannschaftsraum für 15 Mann des 4. Geschützes.
Flakleitstand II:
Über die genaue Bauart von Flakleitstand II ist nichts bekannt. Der Bunker wurde nach dem Krieg gesprengt und ist mittlerweile komplett beseitigt.
Stände für leichte Flak:
Die beiden leichten Flakstände wurden nach dem Krieg gesprengt und sind mittlerweile komplett abgerissen. Über die Bauart ist nichts bekant.
Gefechtsbeteiligung:
- 11.08.1940 – 01:44 Uhr – 22 Schuß – 2cm
- 16.11.1940 – 06:40 Uhr – 12 Schuß – 2cm
- …
Munitions-Auffüllraum für Flakbatterien „Typ II“ (freistehend):
Bei dem Munitions-Auffüllraum der Flakbatterie Barkelsby handelte es sich um einen großen Bunker des Typs II. Er bot Platz für ca. 4000 Schuß 10,5cm Flak und ca. 6000 Schuß leichte Flak. Zudem bot der Bunker platz für ca. 4000 Zünder und eine kleine Anzahl an Leuchtgranaten. Der Munitions-Auffüllraum befand sich etwas weiter südlich an der Straße nach Eckernförde.
Das Foto unten zeigt drei JU-52 beim Überflug der Baustelle des Munitions-Auffüllraumes der Batterie.
Auf dem unteren Foto ist der fertiggestellte Munitions-Auffüllraum zu sehen. Im Hintergrund erkennt man 2 Sperrballons über Eckernförde.
Barackenlager:
Die folgenden Fotos zeigen das Barackenlager der Batterie Barkelsby.
Das Barackenlager befand sich bei der heutigen Kiesgrube westlich des ehemaligen Batteriegeländes.
Das Foto unten zeigt die Wirtschaftsbaracke der Flakbatterie mit Gemeinschaftsraum.
Auf dem unteren Foto ist die Offiziersmesse zu sehen.
Das folgende Foto zeigt den Gemeinschaftsraum bei der Wirtschaftsbaracke.