Seevorratslager Flemhude:
Mit dem Bau des Ölhöfes Flemhude wurde am 01.08.1937 auf einem ca. 90ha großen Gelände begonnen. Die Ölhöfe der Marine sollten eine Versorgung der Kriegsmarine mit Diesel- und Heizöl sicherstellen. Flemhude war für die Versorgung des Kriegsmarinehafens Kiel, sowie den Ölhöfen Brunsbüttel und Mönkeberg vorgesehen. Es war auch eine direkte Rohrleitung nach Kiel in Planung. Der Ölhof sollte in seiner Endausbaustufe 80 Tanks von 10.000 – 20.000m³ Inhalt und einer Gesamtkapatzität von 1.500.000m³ erhalten.
Nachdem es ab 1941 immer wieder zu Einstellungen und Verzögerungen der Bautätigkeit kam, wurde noch bis ins Jahr 1945 der Bau fortgesetzt. Im Zuge der Übernahme der Tanklager der Wehrmacht durch die Wifo im Jahe 1944 wurde die Organisation Todt mit der schnellst möglichen Fertigstellung des Tanklagers beauftragt. So wurden von der Firma Zerssen & Co Rendsburg bis September 1944
80000 Stück Kalksandsteine geliefert.
Das Marine-Großtanklager war unterteilt in ein Haupt- und ein Übergabelager mit 4 Tanks a 10.000qm. Angeliefert wurde das Öl über Kesselwagons über die Bahnstrecke vom Bahnhof Bransbek.
Für das Entladen der Kesselwagen wurde die 180m lange Kesselwagenhalle gebaut.
Folgende Firmen waren nachweislich am Bau beteiligt:
Firma E. Züblin Duisburg
Firma Wayss & Freitag Hamburg
Firma Lenz & Co Hamburg
Firma Carl Brandt Bremen
Firma Hans Thun Neumünster
Firma Völschow
Firma Kohrt
Firma Sievers
Firma Maschinenfabrik Steinmüller Gummersbach: Kesselhaus
Firma Hermann Möller
Firma Schlieder
Firma Fries & Sohn: Schachtdeckel, fahrbare Leitern, Rohrstützen.
Firma Zerssen & Co Rendsburg
Auf Grund der Größe der Anlage und den verschiedenen Aufgaben innerhalb der Anlage haben wir diese Bereiche in ihre Aufgaben getrennt in Tanklager Groß-Nordsee und Übergabelager Flemhude. Die Gesamte Anlage in den Akten wurde unter der Bezeichnung „Seevorratslager Flemhude“ geführt.
Ölübergabelager Flemhude:
Die Zeichnung unten zeigt im linken Teil das Ölübergabelager. Im Bereich Kesselwagenhalle gab es noch zwei unterirdische Puffertanks für je 1000m³ Öl. Beide Tanks waren beheizbar und dienten zum Verteilen auf die 4 Übergabetanks oder zum Rohrleitungstransport nach Groß-Nordsee. In unmittelbarer Nähe der Kesselwagenhalle stand das provisorische Kesselhaus was von der Firma Steinmüller aus Gummersbach errichtet wurde. Zum Pumpen für das Öl standen 8 Pumpen mit einer Leistung von je 250m³ pro Stunde zur Verfügung. Fertiggestellt und betriebsbereit war das Übergabelager am 15.01.1939. Im rechten Teil der Zeichnung ist die Rückgewinnungsanlage für Heiz- und Schmieröl zu sehen. Hier befanden sich wie in der Zeichnung dargestellt noch 5 oberirdische Puffertanks. Desweiteren gab es zwei Gebäude für die Aufarbeitung von Öl und eine unterirdische Behälteranlage.
Die Zeichnung unten zeigt den Gleisplan mit der Kesselwagenhalle.
Quelle: Landesarchiv Schleswig Abt. 309 Nr. 24480
Auf den Gleisanlagen wurden nachweislich folgende Dieselloks eingesetzt.
DWK Typ 160B Baunummer 6691940 Übergabe am 02.09.1940
DWK Typ 360C Baunummer 6911941 Übergabe am 14.07.1941
Tanklager Groß-Nordsee:
Das Foto unten zeigt den Wasserturm im Tanklager Groß-Nordsee. Der Wasserturm wurde 1978 gesprengt.
Foto: Zebothsen.